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Bewerben für die Generation 40 bzw. 50 plus

Das Alter ist eine Entschuldigung, kein Grund. Gerade ältere Arbeitnehmer auf Jobsuche fühlen sich aufgrund ihres Alters stetig im Nachteil, wenig geschätzt und unattraktiv für den Arbeitsmarkt. Tatsächlich gibt es in einigen Unternehmen so etwas wie Altersdiskriminierung. Die Konzentration darauf, zumal bei einer Bewerbung, ist aber wenig hilfreich.

Wer älter als 40 bzw. 50 Jahre ist, kann vor allem mit Erfahrung und Gelassenheit punkten. Wer das weiß, braucht sich nicht zu verstecken. Aber, dazu sollte man wissen wie man als älterer Arbeitnehmer gefragt bleibt.

Grundsätzlich gibt es zwei Typen der Mittvierziger:

Arbeitnehmer Typ I

  • er ist der Routinier
  • er hat schon alles und jede Krise ausgesessen
  • er ist saturiert
  • er ist latent selbstgefällig
  • er vermeidet Konkurrenzsituationen, wo er kann
  • er ist der Meinung:
    Warum aufregen? Geht doch auch so!

Arbeitnehmer Typ II

  • er ist der Aktivist
  • er hat nie ausgelernt
  • er hat sich nie aus der Affäre gestohlen
  • er stellt sich mit Stand- und Spielbein neuen Herausforderungen
  • er ist den Jüngeren ein Vorbild und steht ihnen mit Rat und Tat zur Seite
  • er liebt sein Geschäft
  • er ruft nicht nach Motivation durch andere

Sollten Sie jemals ab Mitte 40 ein Bewerbungsgespräch führen stellen Sie sich darauf ein und seien Sie Typ II

Das Vorurteil, dass ältere Arbeitnehmer träge und nicht mehr ganz so leistungsfähig sind wie jüngere, hält sich nur deshalb so hartnäckig in den Personaletagen, weil sich auch Arbeitnehmer des Typ I so hartnäckig in den Unternehmen hält.

Deshalb schenken Personaler auch den Faktoren Leistungsfähigkeit und körperliche Fitness bei Bewerbern jenseits der 40 besondere Aufmerksamkeit.! Gepunktet wird allerdings an einer anderen Stelle: Teamfähigkeit und Berufserfahrung.

In dem Alter ist keiner ein unbeschriebenes Blatt: Kundennetzwerke, Projekterfahrung, aktuelles Wissen, aber auch erprobte Führungsqualitäten sprechen für oder gegen einen Kandidaten. Manager müssen heute auch im Team funktionieren.

Dies setzt voraus, dass sie Anpassungsbereitschaft an eine wechselnde Unternehmenskultur, aber auch gegenüber jüngeren Führungskräften signalisieren. Ebenso bei Gehaltsvorstellungen. Alter rechtfertigt kein hohes Gehalt. Was zählt, ist die Leistung.

Die Motive allerdings auch. Ältere müssen sich darauf einstellen, dass im Falle einer Bewerbung ihr Karriereplan für die nächsten 10 bis 20 Jahre hinterfragt wird:

  • Was sind Ihre Lebensziele?
  • Was wollen Sie noch erreichen?
  • Wie ist Ihre private Situation?
  • Wie hoch sind Einsatzbereitschaft und räumliche Mobilität?

Keiner will nur einen Taschenträger einstellen, der um 9:30 Uhr sein Frühstückspaket auspackt und um vielleicht 17:00 Uhr das Licht an seinem Arbeitsplatz ausschaltet.

Übrigens: Kennen Sie Colonel Sanders?
Er gründete die Fastfood-Kette Kentucky Fried Chicken und das im Alter von 65 Jahren!

Wie Sie mit reiferem Alter und im Vorstellungsgespräch dennoch überzeugen können:

  • Die erste Regel ist zugleich die wichtigste und gilt für alle Bewerber – unabhängig von deren Alter: Seien Sie kein Bittsteller! Sie möchten zwar den Job, haben dafür aber auch einiges zu bieten. Ziel Ihrer Bewerbung muss sein, dem Personaler klar zu machen, dass er vor sich die Idealbesetzung sieht, kein Notstopfen. Verbannen Sie daher alle pessimistischen Gedanken aus Ihrem Kopf – auch wenn das die 100. Bewerbung ist. Denken Sie positiv: Die Leute lehnen nicht sie ab – der Job hat nicht zu Ihnen gepasst.

  • Dazu gehört auch, dass Sie ein scharfes Profil für die anvisierte Stelle entwickeln. Verkaufen Sie sich nie als Allrounder oder Experte für alles, es sei den der Job fordert so etwas von Ihnen. Ansonsten kauft Ihnen das keiner ab. Eingestellt werden fast immer nur Spezialisten – mit fortgeschrittenem Alter sowieso. Zeigen Sie also, warum Sie exakt der Richtige für den Job sind, wie gut Ihre Stärken und welche Kompetenzen passen.

  • Sprechen Sie Ihr Alter niemals an. Und schon gar nicht verteidigen! Mit Ihrer Leistungsfähigkeit, Kreativität und Aufgeschlossenheit gegenüber Neuem hat das schließlich nichts zu tun. Falls Sie dennoch vom Personaler darauf angesprochen werden, wirken Sie entschlossen sämtlichen Klischees entgegen: Sie sind kerngesund, lernwillig, kommen mit jungen Leuten und anderen Kulturen wunderbar zurecht und müssen noch nicht einmal mehr früh nachhause, weil da ein kleines Kind auf Sie wartet.

  • Spielen Sie lieber Ihre Trümpfe voll aus: Jemand in Ihrem Alter hat sicher einige Erfahrungen gemacht – auch Fehler. Aber aus denen haben Sie viel gelernt und begehen sie nicht zweimal. Sie sind ebenso erfahren im Umgang mit schwierigen Mitarbeitern wie mit Kunden. Ihre Sozialkompetenz und Teamfähigkeit wird nur noch von Ihrer kristallinen Intelligenz übertroffen. Heißt: Aufgrund Ihrer Erfahrungen können Sie besser kombinieren und assoziieren und finden so schnelle Lösungs-Abkürzungen zu den Problemen Ihres eventuellen zukünftigen Arbeitgebers, Motto: Neue Besen kehren gut, aber die alten kennen die Ecken.

  • Übertreiben Sie es aber auch nicht. Ihre Kleidung sollte dem Alter angemessen sein, Ihre Sprache gewählt, Ihre Bewegungen ruhig und souverän. Wenn Sie zu sehr aus der Rolle fallen, wird man Ihrer Geschichte nicht glauben, und Sie sind raus aus dem Rennen.

  • Wenn Sie schon länger aus dem Bewerbungsmodalitäten raus und deshalb unsicher sind, suchen Sie sich ruhig einen Coach. Für den Anfang reicht manchmal aber auch schon, sich vor einem guten Freund zu präsentieren. Auch der merkt sofort, was ankommt und was nicht.