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Checkliste Körpersprache

Vorbemerkung

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass 95 Prozent des ersten Eindrucks von einem Menschen von Aussehen, Kleidung, Haltung, Gestik und Mimik, Sprechgeschwindigkeit, Stimmlage, Betonung und Dialekt bestimmt werden und nur drei Prozent von dem, was jemand sagt. Und die Einschätzung der Person geschieht in weniger als einer Sekunde. Weil wir das körperliche Verhalten schwerer kontrollieren und beherrschen können als die verbalen Aussagen, gilt die Körpersprache als wahrer und echter.

Bei der Interpretation der Körpersprache gibt es natürlich auch ein für und wieder. Da selbst der unbegabteste Redner heute die vermeintlichen Prinzipien der Körpersprache kennt, und somit sich auch auf bestimmte Situationen trainieren kann, sollten Sie unbedingt die grundsätzlichen Vorbedingungen beachten.

Um die nachfolgende Liste überhaupt lesen zu können, sind sechs grundsätzliche Vorbedingungen zu beachten:

  1. Es handelt sich meistens um Situationen, die bei dem Gesprächspartner zur "Verspannung" führen. Beispiele für typische Stress-Situationen sind wichtige Beratungs- und Verkaufsgespräche, Beginn einer Seminarveranstaltung, ein für Sie entscheidendes Gespräch mit einem Vorgesetzten oder auch ein Bewerbungsgespräch.
  2. Zwei gleichgerichtete körperliche Aussagen ("Bewegungstraube") müssen mindestens Zustandekommen, um eine positive oder negative Folgerung überhaupt vornehmen zu können (z. B. "Ablehnung" = Nr. 19 und Nr. 20a oder "Arroganz" = Nr. 33 und 46b).
  3. Grundsätzlich sind körperliche Gebrechen ausgeschlossen. So dürfen selbstverständlich häufige Liderbewegungen beim Gesprächspartner (siehe Nr. 7 der Checkliste) nicht als Nervosität ausgelegt werden, wenn es sich um ein angeborenes Leiden handelt.
  4. Es handelt sich (meist) um unterbewusste Körpersignale.
  5. Die Aussagen gelten nur für den deutschsprachigen Raum.
  6. Es darf sich nicht um Angewohnheiten (Marotten) unserer Mitmenschen handeln.

Jede körpersprachliche Aussage ist der Situation entsprechend auch mehrdeutig. Es zeigte sich jedoch, dass die jeweils am meisten genannte Deutung von Seminarteilnehmern mit den Beobachtungen und Vorschlägen übereinstimmte.

Wenn plötzlich der Gesprächspartner:

  1. die Stirn runzelt - dann bedeutet dies: Entrüstung
  2. mit der Hand über die Stirn streicht - dann bedeutet dies: 1. Verlegenheit oder 2. Wegwischen von Sorgen
  3. den Kopf einzieht - dann bedeutet dies: Unsicherheit, Schuldbewusstsein
  4. das Kinn streichelt - dann bedeutet dies: Nachdenklichkeit
  5. den Kopf mehrmals ruckartig zurück wirft - dann bedeutet dies: Trotz
  6. den Kopf senkt - dann bedeutet dies: 1. Unsicherheit, Schuldbewusstsein oder 2. Ergebenheit, Demut
  7. häufig die Lider bewegt - dann bedeutet dies: Nervosität
  8. die Augenbraunen hebt - dann bedeutet dies: 1. Skepsis, Erstaunen oder 2. Arroganz
  9. die Augenbraunen senkt bzw. zusammen zieht - dann bedeutet dies: 1. Ärger oder 2. Nachdenklichkeit
  10. die Pupillen sich weiten - dann bedeutet dies: Interesse
  11. die Pupillen sich verengen - dann bedeutet dies: Desinteresse, Unwillen
  12. keinen Blickkontakt mehr hält - dann bedeutet dies: 1. Unsicherheit oder 2. Konzentration, Nachdenklichkeit
  13. guten Blickkontakt hält - dann bedeutet dies: 1. Arroganz oder 2. Sicherheit
  14. sich kurz an die Nase greift - dann bedeutet dies: Verlegenheit (bin ertappt)
  15. sich die Nase reibt - dann bedeutet dies: Nachdenklichkeit
  16. den Mundwinkel hebt - dann bedeutet dies: Zynismus, Arroganz, Überlegenheitsgefühl
  17. den Mund öffnet - dann bedeutet dies: Erstaunen, will unterbrechen
  18. die Lippen zusammen presst - dann bedeutet dies: Verhaltener Zorn, Starrsinn
  19. die Unterlippe hochzieht - dann bedeutet dies: Überlegung, Nachdenklichkeit
  20. mit dem Oberkörper weit nach vorn kommt - dann bedeutet dies: Interesse, will unterbrechen
  21. den Oberkörper weit zurücklehnt - dann bedeutet dies: Abwarten, Ablehnung
  22. die Arme vor der Brust verschränkt (bei Männern) - dann bedeutet dies: Abwarten, Ablehnung
  23. die Arme vor der Brust verschränkt (bei Frauen) - dann bedeutet dies: Angst, Schutz suchen
  24. die Hände vor der Brust faltet - dann bedeutet dies: Verkrampfung, Unsicherheit
  25. weite Armbewegungen macht - dann bedeutet dies: Sicherheit
  26. enge Armbewegungen macht - dann bedeutet dies: Unsicherheit
  27. mit den Händen ein Spitzdach formt (in Richtung des Gesprächspartners) - dann bedeutet dies: Ich wehre mich gegen jeden Einwand
  28. mit den Händen ein Spitzdach formt (nach oben) - dann bedeutet dies: Nachdenklichkeit
  29. sich schnell die Hände reibt - dann bedeutet dies: Schadenfreude
  30. sich langsam die Hände reibt - dann bedeutet dies: Zufriedenheit, Freude
  31. mit dem Bleistift spielt - dann bedeutet dies: Nervosität
  32. die Hand zur Faust verkrampft - dann bedeutet dies: Zorn, verhaltener Zorn
  33. die Hand während des Sprechens vor den Mund nimmt (bei Frauen) - dann bedeutet dies: Unsicherheit
  34. die Hand nach dem Sprechen vor den Mund nimmt (bei Frauen) - dann bedeutet dies: will das Gesagte zurücknehmen
  35. die Hände in die Hüften stemmt - dann bedeutet dies: 1. Imponiergehabe, Überlegenheitsgefühl oder 2. Entrüstung
  36. die Hände in die Hosentasche steckt - dann bedeutet dies: 1. Entspannung oder 2. Arroganz
  37. die Hände vor die Brust legt - dann bedeutet dies: Beteuerungsgeste
  38. die Hände vor der Brust kreuzt - dann bedeutet dies: Ergebenheit, Demut
  39. die Hände auf den Rücken legt - dann bedeutet dies: 1. Befangenheit oder 2. Arroganz, Autoritätshaltung
  40. die Hände zusammenkrampft - dann bedeutet dies: 1. Nervosität oder 2. Aggression
  41. die Hände im Nacken verschränkt - dann bedeutet dies: Wohlbehagen, Entspannung
  42. die Fingerkuppen einer Hand aneinander presst - dann bedeutet dies: Unterstreichung einer Aussage, überzeugt sein
  43. mit dem Finger zeigt: Sie sind ... - dann bedeutet dies: Entrüstung, Aggression
  44. den Zeigefinger hebt - dann bedeutet dies: Belehrung, Tadel
  45. den Finger für kurze Zeit zum Mund nimmt - dann bedeutet dies: Verlegenheit
  46. den Finger für längere Zeit zum Mund nimmt - dann bedeutet dies: Nachdenklichkeit
  47. mit den Finger trommelt - dann bedeutet dies: Ungeduld ("Komm' zur Sache!"), Nervosität
  48. mit dem Finger mehrmals schnipst - dann bedeutet dies: Lösung suchen
  49. mit dem Finger einmal schnipst - dann bedeutet dies: Plötzlicher Einfall, Lösung gefunden
  50. mit dem Zeigefinger auf den Tisch pocht - dann bedeutet dies: Auf etwas bestehen, von etwas besonders überzeugt sein, Nachdruck verleihen
  51. die Beine zum Gesprächspartner hin übereinanderschlägt - dann bedeutet dies: Aufbau eines Sympathiefeldes
  52. die Beine vom Gesprächspartner weg übereinanderschlägt - dann bedeutet dies: Abbau eines Sympathiefeldes
  53. die Füße um die Stuhlbeine legt - dann bedeutet dies: Unsicherheit, Halt suchen
  54. die Füße nach hinten nimmt - dann bedeutet dies: 1. Ablehnung oder 2. Angriff
  55. mit den Füßen einmal wippt (im Stehen) - dann bedeutet dies: Unsicherheit
  56. mit den Füßen laufend wippt (im Stehen) - dann bedeutet dies: Arroganz
  57. die Füße verschränkt - dann bedeutet dies: Selbstsicherheit, Arroganz
  58. die Brille hastig abnimmt - dann bedeutet dies: 1. Verwirrung oder 2. Erregung oder 3. Zorn
  59. die Brille hochschiebt - dann bedeutet dies: will Zeit gewinnen, Nachdenklichkeit
  60. das Jackett öffnet - dann bedeutet dies: Entspannung, Sicherheit
  61. das Gesicht verdeckt - dann bedeutet dies: Nachdenken, will entfliehen
  62. die Hände um die Stuhllehne klammert - dann bedeutet dies: Verkrampfung, Unsicherheit
  63. körperliches Zurückweichen ausübt - dann bedeutet dies: Ablehnung
  64. einen aufrechten, lockeren Stand hat - dann bedeutet dies: Sicherheit
  65. ständig in Bewegung ist (kein ruhiger Stand, Herumrutschen auf dem Stuhl) - dann bedeutet dies: Unsicherheit
  66. mit breit auseinanderklaffenden Beinen sitzt - dann bedeutet dies: Rücksichtslosigkeit
  67. sich ganz dem Gesprächspartner zuwenden und sein Verhalten spiegeln - dann bedeutet dies: Zustimmung
  68. sich selbst mit den Armen umklammern - dann bedeutet dies: Unsicherheit
  69. mit den Händen in der Luft von oben nach unten geführte Schläge (etwas soll kleiner gemacht werden, als es ist) - dann bedeutet dies: 1. Sicherheit oder 2. Ablehnung
  70. mit den Händen eine doppelläufige Pistole: Aneinanderlegen der Zeigefinger bei Verschränkung der anderen Finger und den auf die Zeigefinger aufgelegten Daumen - dann bedeutet dies: Aggression

Definition: Was ist Körpersprache?

„Die Körpersprache umfasst jede bewusste oder unbewusste Bewegung eines Körperteils oder des ganzen Körpers, die von einem Menschen dazu benutzt wird, der Außenwelt emotionale Botschaften zu übermitteln.“