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Das Bewerbungsfoto - So bekommt Ihre Bewerbung ein Gesicht

Der Stellenwert des Bewerbungsfotos in einer schriftlichen Bewerbung wird gern unterschätzt. Dabei trägt es entscheidend dazu bei, einen positiven und professionellen Gesamteindruck zu transportieren. Obwohl ein Foto nicht allein darüber entscheidet, ob der Bewerber die Stelle bekommt oder nicht, fällt doch der erste Blick zumeist auf das Bewerbungsbild. Dieser erste Eindruck des Stellenbewerbers ist nicht nur ein optischer, denn Gesichtsausdruck, Kleidung, Frisur und Körperhaltung laden zu Interpretationen und Assoziationen beim Personaler an.

Um allen Bewerbern gleiche Chancen einzuräumen und deren Vorauswahl nicht durch das Foto "lenken" zu lassen, werden in vielen Ländern einer Bewerbung keine Fotos beigelegt. In Deutschland ist es auch nicht unbedingt vorgeschrieben, aber ein Porträtfoto ist hingegen fester Bestandteil der Bewerbungsmappe und sollte von bester Qualität sein.

Hier eine Reihe nützlicher Tipps:

  • Immer lächeln: Ein natürliches Lächeln wirkt aufgeschlossen, lässt auf ein freundliches Wesen des Bewerbers schließen und kann sich so nur zum Vorteil für die Bewerbung auswirken.
  • Aktuelles Foto: Das Bewerbungsfoto sollte auf dem aktuellen Stand sein und nicht vor mehreren Jahre entstanden sein. Frisur und Styling auf dem Foto sollten weitgehend mit den aktuellen Tatsachen übereinstimmen.
  • Kein Selbstversuch: Bewerbungsfotos nur vom Fotografen machen lassen! Keine Bilder aus dem Automaten, keine Selbstversuche und keine Schnappschüsse aus dem Urlaub oder von Familienfeiern. Solche Bilder wirken sehr unprofessionell - ein Eindruck den man bei der Bewerbung auf jeden Fall vermeiden sollte.
  • Vergleichen lohnt sich: Anzuraten ist ein Fotografenvergleich. Da Bewerbungsfotos gegenüber normalen Passbildern preisintensiver sind, sollte das Resultat auch den eigenen Vorstellungen und Wünschen sehr nahe kommen. Einen ersten Eindruck von den Fähigkeiten des jeweiligen Fotografen bieten dessen Werkmappen mit Porträtbeispielen in unterschiedlichen Formaten und Preisvarianten. Auch die Erfahrungen von Freunden und Bekannten können bei der Auswahl des Fotografen wertvoll sein.
  • Schwarz/Weiß vs. Sepia vs. Bunt: Schwarz-Weiß-Variante bei Bewerbungsfotos empfohlen, dies hinterlässt einen seriösen Eindruck auf den Betrachter. Äquivalent kann auch ein Sepia-Farbton (bräunlicher Farbton) gewählt werden. Bei der Bunt-Variante sollte darauf geachtet werden, dass gedeckte und nicht grell leuchtende Farben im Bild kombiniert werden. Letztere lassen den Abgebildeten oft nicht ernst genug erscheinen.

Schwarz/WeißS/W

SepiaSepia

BuntBunt

  • Hintergrund: Bei einem Buntbild sollte ein typentsprechender Hintergrund gewählt werden. Schnell kann eine falsche Hintergrundfarbe den Bewerber kränklich und fahl wirken lassen. Dies zu entscheiden sollte der fachkundige Fotograf in der Lage sein. Weiterhin sollten sich keine Elemente (Möbel, Wanddekoration etc.) im Hintergrund befinden. Diese bewirken einen unruhigen Eindruck beim Betrachter und lenken von der porträtierten Person auf dem Bild ab.
  • Formatwahl: Hier sollte Kreativität bewiesen werden. Die Auswahl geht vom Standarthochkantbild über Querformat bis hin zum quadratischen Bildausschnitt. Es kann vom angeschnittenen Haaransatz bis hin zur halben Körperdarstellung variiert werden. Die Größe liegt bei ca. 6 x 4,5 cm oder größer, wobei Postkartengröße wieder einen negativen Eindruck beim Bewerbungsempfänger hinterlassen kann.

Hochformat 3:4Hochformat 3:4

Querformat 4:3Querformat 4:3

  • Es sollten auch mehrere Bildvarianten aufgenommen werden, um im Nachhinein auswählen zu können und sich gegebenenfalls für mehr als nur ein Motiv des Bewerbungsfotos zu entscheiden. Sofern man mehrere Motivvarianten gewählt hat, ist es auch sinnvoll Freunde oder Bekannte mitentscheiden zu lassen, welches der Fotos am besten wirkt.
  • Richtiges Styling: Grundlegende Dinge, wie eine frische Rasur bei Männer, gewaschenen Haare, gut sitzende Frisur, ein nicht übertriebenes Make-up bei Frauen und keine fettig glänzende Haut sollten Voraussetzung für ein gutes Bewerbungsfoto sein.

    Die Kleidung als ein wichtiger Blickpunkt sollte der Bewerbung angepasst sein. Eine zu weit aufgeknöpfte Bluse oder ein leger aufgelassener Hemdkragen können einen falschen Eindruck erwecken, genauso wie ein Rollkragenpullover oder bequeme Freizeitsachen. Ebenfalls ist abzuraten, auf dem Foto dieselben Sachen wie beim Vorstellungsgespräch zu tragen.

    Neben Kleidung, Frisur und Make-up sollte auch auf dezent erscheinende Accessoires zurückgegriffen werden. Brille, Ohrringe, Ketten oder Gesichtspiercings sollten dem Betrachter nicht sofort, als erstes ins Auge fallen. Träger von Brillen sollten auch darauf achten, dass diese einen klaren Durchblick der Augen erlauben und es nicht zu Reflexion von Lichtpunkten auf den Gläsern beim Fotografieren kommt.
  • Platzwahl im Lebenslauf, Klebeecken oder Klebestift, Beschriftung: Bei einem Ein- bis zweiseitigen Lebenslauf ohne Deckblatt wird das Bewerbungsfoto i.d.R. rechts oben über den Text geklebt. Bei einem Lebenslauf mit Deckblatt kommt dieses auf das Deckblatt zu den persönlichen Daten. Auch hier sollte das Foto über dem Text stehen.

    Beim Befestigen sollten nur Fotoklebestreifen/-ecken oder ein trockener Klebestift verwendet werden. Für dauerhaften Halt des Fotos auf dem Papier sind Fotoklebestreifen/-ecken zu empfehlen. Ein Abtrennen des Fotos und Wiederverwendung sollte nur dann geschehen, wenn es sich spurenfrei wieder ablösen lässt.

    Bevor das Bewerbungsfoto in den Lebenslauf geklebt wird, sollte es noch mit dem eigenen Namen versehen werden.

Wichtige Hinweise zum AGG (Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz):

Bei Bewerbungen müssen Sie seit Einführung des AGG am 18.08.2006 folgende persönliche Fragen nicht mehr beantworten:

  • Alter, Geschlecht, Geburtsort, Nationalität, Familienstand, Kinder sowie Ihre Religion
  • Sie müssen Ihrer Bewerbung auch kein Foto mehr beifügen. Nur leider ist das noch so eingebürgert.

Ansonsten gilt: Fügen Sie Ihrer Bewerbung nur noch dann ein Foto bei, wenn es vom Arbeitgeber wirklich angefordert wurde!

Trotz AGG sind nach wie vor folgende Inhalte im Lebenslauf notwendig:

  • Schulbildung, Ausbildung, Hochschulbildung
  • Sprachkenntnisse
  • EDV-Kenntnisse
  • Berufserfahrung bzw. berufsspezifische Kenntnisse
  • Berufsergänzende Zusatzqualifikationen
  • Zeugnisse und Qualifikationsnachweise

Aber auch beim Bewerbungsfoto gilt, seien Sie experimentierfreudig und suchen Sie das Bild was zu Ihnen passt.